Spendenaufruf von Zusammen e.V.
Es ist Weihnachtszeit und Spendenzeit. Wir wollen uns dieses Jahr auch an euch wenden, um für Spenden zu werben.
Ein Verein, der zum aufrechten Gang in die Behörde oder zum Chef verhilft.
Ein Verein, der Bewusstsein schafft über Gesetze, Gesetzesmacher und Profiteure.
Ein Verein, der Willkür und Entrechtung entgegentritt.
Ein Verein, der Solidarität lebendig und erfahrbar macht.
Ein Verein, der Angst und Entmutigung in die Schranken weist.
Ein Verein, der zeigt, dass es zusammen schöner ist, als allein.
Was braucht es dringender als mehr davon?
Zwei Beispiele aus unserer aktuellen Arbeit sollen euch überzeugen, uns finanziell zu unterstützen:
Polizei statt Sozialberatung
Nadia E. wollte nur von Offenbach nach Frankfurt ziehen und einen neuen Job finden. Sie hatte sich eine Wohnung gesucht, die auch bezahlbar war.
Dem Jobcenter hatte sie alles rechtzeitig mitgeteilt. Eigentlich konnte jetzt nichts mehr schief gehen. Plötzlich bestand das neue Jobcenter – zu Unrecht – auf einem Aufhebungsbescheid des vorher zuständigen. Nachdem das Dokument nicht kam, wurden die Leistungen versagt – es kam kein Geld, keine Kaution, keine Miete. Der Vermieter war bereits nervös. Als Nadia E. zur sachlichen Klärung zum Jobcenter ging, rief die Sachbearbeiterin die Polizei, um Nadia aus der Behörde zu werfen. Erst mit Begleitung und viel Druck lenkte das Jobcenter ein und sagte eine Prüfung zu. Ein Tag später kam das Geld. Nadia E. ist eine von vielen Menschen, die eingeschüchtert und entrechtet werden sollen. Jetzt ist sie Mitglied bei Zusammen e.V. und geht nur noch mit Begleitung zum Amt. Gemeinsam setzen wir unsere Rechte durch und weisen die Willkür in die Schranken.
Bildung nicht erlaubt?
Marcus B. hat lange als Tierpfleger gearbeitet – eine harte und schlecht bezahlte Arbeit. Nachdem der Arbeitgeber den Lohn noch weiter kürzen wollte, entschied er sich eine Umschulung zum Erzieher zu machen. Kinder mochte er schon immer gerne. Als er der Agentur für Arbeit mitteilte, nun zur Abendrealschule zu gehen, wurde das Arbeitslosengeld gestrichen. Als er ALG II beantragen wollte, wurde er von Amt zu Amt geschickt, vertröstet und schließlich abgelehnt. Das Geld wurde knapp, die Schulden wuchsen und die Situation zerrte an den Nerven. Marcus war kurz davor aufzugeben, aber was dann? Leiharbeit, Niedriglohn? Wie sollte es weiter gehen?
Als Mitglied von Zusammen e.V. konnte Marcus die Sache durchstehen – letztlich musste der Antrag bewilligt werden. Jetzt gibt es eine Perspektive. Sein Fazit: „Allein hätte ich aufgegeben.” Zusammen sind wir stark und kämpfen für unser Recht auf Bildung.
Statt Tafeln und Almosen,
Statt Pseudo-Mindestlöhne und Rentenlügen,
Statt Krokodilstränen der Herrschenden:
Mehr Kraft für Selbstorganisierung und gegenseitige Hilfe.
Mehr Kraft für den solidarischen Widerstand gegen Sozial- und Lohnabbau.